Führungsqualitäten, komplexes Fachwissen und Organisationstalent sind die Merkmale, die ein Mediziner mit sich bringen sollte, um als Oberarzt tätig zu werden. Innerhalb der klinischen Hierarchie untersteht der Oberarzt lediglich noch dem leitenden Oberarzt sowie dem Chefarzt. Dadurch übernimmt der Oberarzt in medizinischen Versorgungszentren sowie Kliniken und Krankenhäusern in gewisser Weise die Funktion eines Abteilungsleiters. Die gesammelte Verantwortung für das Team an Assistenz- und Stationsärzten sowie natürlich die Patienten, läuft in seinen Händen zusammen.
Was ist ein Oberarzt?
Der Oberarzt übernimmt in Kliniken und Krankenhäusern eine leitende Funktion für einen jeweils zugeteilten Bereich. Während der Stationsarzt für die Belange seiner Station zuständig ist, umfasst das Aufgabengebiet des Oberarztes größere Bereiche, von denen viele individuell festgelegt sind. Grundsätzlich unterstehen dem Oberarzt sämtliche Assistenz- und Stationsärzte. Das medizinische Team zu führen und anzuleiten, gehört neben der Patientenversorgung zu den Hauptaufgaben des Oberarztes. In der alltäglichen Behandlungsroutine sind es meist die komplexen Patientenfälle, um die sich der Oberarzt kümmert. Aufgrund seiner großen klinischen Kompetenz und regelmäßiger Weiterbildungen besitzt er das nötige Knowhow, um auch komplizierte Fälle schnell und effizient zu entschlüsseln.
Wie wird man Oberarzt?
Der Weg vom Abiturienten zum Oberarzt ist grundsätzlich sehr genau vorgezeichnet: Mit dem Abitur in der Tasche stehen junge Medizininteressierte vor dem Studium, das sie nach rund sechs Jahren mit dem praktischen Jahr abschließen. Nun besitzen sie die Approbation und entscheiden sich in vielen Fällen dazu, weiterhin an einer Klinik tätig zu sein. Wer Oberarzt werden möchte, beginnt seine Arbeit als Assistenzarzt. Diese Karrierephase ist zunächst durch die Behandlung von Standardpatienten und die Weiterbildung zum Facharzt geprägt: Je nach individuellem Interesse wählt der junge Assistenzarzt ein medizinisches Fachgebiet aus, auf dem er sich spezialisieren möchte. Im Anschluss an die erfolgreiche Facharztprüfung winkt meist eine Tätigkeit als Stationsarzt – sofern der Mediziner sich dazu entscheidet, weiterhin an seiner Karriere in der Klinik festzuhalten und sich nicht mit einer eigenen Praxis niederzulassen. Der Aufstieg vom Stationsarzt zum Oberarzt erfolgt nicht über einen weiteren Ausbildungsschritt, sondern gelingt mithilfe einer Beförderung. Wer sich durch herausragende Leistungen auf seinem Tätigkeitsgebiet auszeichnet und unter Umständen auch noch im Bereich der Forschung aktiv ist, hat gute Chancen diese Stufe auf der Karriereleiter zu erklimmen.
Welche Aufgaben übernimmt ein Oberarzt?
Welche Aufgaben in den Tätigkeitsbereich eines Oberarztes fallen, ist von Fall zu Fall verschieden. In erster Linie geht es um die Leitung und Führung des ihm unterstellten Teams aus Medizinern und medizinischem Personal. Darüber hinaus obliegt ihm die Verantwortung für den ihm zugeteilten Bereich. Das können eine oder mehrere Stationen sowie individuell definierte Funktionseinheiten sein. Bei Fragen, Unklarheiten oder Problemen wenden sich die Assistenzärzte vertrauensvoll an den Oberarzt. Dieser kontrolliert die Arbeit seines Teams durch regelmäßig stattfindende Oberarztvisiten. Des Weiteren obliegt dem Oberarzt zusätzlich auch die Patientenversorgung, wobei er vorrangig komplexe Fälle behandelt. Weitere Aufgaben können sein:
- Personalfragen
- Qualitätsmanagement
- Budget- und Controlling
- OP-Pläne
Die Übernahme der Planstelle eines Oberarztes geht nicht nur mit deutlich mehr Verantwortung und Kompetenzen einher, sondern bringt auch ein höheres Gehalt mit sich.
Wie sieht die Arbeit als Oberarzt im Sozialwerk Meiningen aus?
Wer sich für eine langfristig ausgelegte Tätigkeit interessiert und für leitende Positionen im Klinikumfeld begeistern kann, bekommt im Sozialwerk Meiningen als Oberarzt beides geboten. In der Geriatrischen Fachklinik warten zahlreiche Aufgaben auf einen Oberarzt mit entsprechender Zusatzweiterbildung. Mit mehr als 2.000 Patienten jährlich, 124 Planbetten und 19 Tagesklinikplätzen sind abwechslungsreiche medizinische Fälle an der Tagesordnung. Die Organisation und verantwortliche Führung der medizinischen Mitarbeiter und Assistenzärzte obliegt dem Oberarzt genauso wie verwaltungstechnische Aufgaben.
Welche Zukunftsperspektiven hat ein Oberarzt?
Die Zukunftsaussichten für einen Oberarzt sind hervorragend: Die Anstellung als Oberarzt kann als Karrieresprungbrett hin zur Position als leitender Oberarzt oder sogar als Chefarzt dienen. Weitere Zusatzqualifikationen sind hierfür nicht nötig. Insbesondere im geriatrischen Bereich hat Thüringen derzeit großen Bedarf an ausgebildeten Oberärzten. Der demografische Wandel und der Wegzug jüngerer Generationen haben zur Entstehung eines neuen medizinischen Schwerpunkts mit Perspektive geführt.