Ärztlicher Dienst

 

Geriater im Sozialwerk Meiningen

Aktuelle demographische Entwicklungen zeigen, dass die Menschen hierzulande immer älter werden. Mit zunehmendem Alter entstehen spezifische Krankheiten und Beschwerdebilder, die jüngere Menschen normalerweise nicht betreffen oder die bei alten Menschen alternative Behandlungsmethoden erfordern. Die Geriatrie beschäftigt sich als fächerübergreifende Disziplin mit der Diagnose und Behandlung alterstypischer Erkrankungen. Mediziner mit einem Facharzt für Geriatrie oder einer Zusatzweiterbildung als Geriater erwartet im Sozialwerk Meinigen eine verantwortungsvolle Tätigkeit mit vielen Herausforderungen und attraktiven Zukunftsaussichten.

Was ist ein Geriater?

Die medizinische Behandlung älterer Menschen erfordert nicht nur viel Fingerspitzengefühl, sondern auch Spezialwissen und -kenntnisse, die durch die Allgemeinmedizin nicht abgedeckt werden. Psychische sowie physische Erkrankungen und Behinderungen im höheren Lebensalter gehen in vielen Fällen mit einer ganz eigenen Symptomatik einher. Diese richtig zu erkennen und zu deuten ist Aufgabe eines Geriaters. Zudem müssen adäquate konservative und interkonventionelle Behandlungsmethoden ausgewählt und umgesetzt werden. Diese unterscheiden sich meist deutlich von den Maßnahmen, die bei jüngeren Patienten angewandt werden. Wo Hausärzte und Mediziner aus anderen Disziplinen bei der Therapie von Senioren an ihre Grenzen geraten, spannt der Geriater Brücken zwischen den einzelnen medizinischen Fachgebieten. Damit ihm dies gelingt, ist der Erwerb einer Zusatzbezeichnung notwendig.

Wie wird man Geriater?

Um als Geriater tätig werden zu können, wird eine Weiterbildung bei einem weiterbildungsberechtigten Geriater vorausgesetzt. Diese dauert meist 18 Monate. Anschließend dürfen Mediziner die Zusatzbezeichnung Geriater tragen. Wie genau die Weiterbildung aussieht, hängt von den Vorgaben der Landesärztekammer ab. In einigen Bundesländern wird zudem eine Ausbildung zum "Facharzt Geriatrie" angeboten. Grundsätzlich ist die Facharztkompetenz die Voraussetzung, um eine Zusatz-Weiterbildung zum Geriater absolvieren zu können.

Für eine Weiterbildung zum Geriater interessieren sich vor allem Internisten und Allgemeinmediziner. Grundsätzlich können sich aber auch Ärzte mit abweichender medizinischer Fachrichtung zum Geriater ausbilden lassen bzw. die Zusatzqualifikation erwerben. Die konkreten Inhalte sind abhängig vom jeweiligen Bundesland, in dem die Facharztausbildung vorgenommen wird. Grundsätzlich sind jedoch unter anderem die folgenden Komponenten ein wichtiger Teil der Weiterbildung zum Geriater:

  • Symptomatologie und Bedeutung von Krankheiten, Behinderungen und Veränderungen im hohen Lebensalter
  • geriatrisch diagnostische Verfahren zur Feststellung von Erkrankungen
  • Präventionsmaßnahmen
  • Indikationsstellung
  • geriatrisches Assessment
  • Entwicklung geriatrischer Therapiepläne (auch interdisziplinär)
  • Verlaufskontrolle
  • altersadäquate Ernährung
  • Hygieneberatung
  • Beratung hinsichtlich Pflege und Betreuung

Welche Aufgaben übernimmt ein Geriater?

Der Geriater behandelt vorrangig Menschen in einem Lebensalter ab 70 Jahren. Weil viele Betroffene in hohem Alter unter mehreren Krankheiten und Beschwerden gleichzeitig leiden, zeichnet den Geriater eine ganzheitliche Arbeitsweise aus. Da die Zuordnung einzelner Symptome zu spezifischen Krankheiten oftmals nicht ohne weiteres möglich ist, ist das geriatrische Assessment ein wichtiger Bestandteil der täglichen Arbeit eines Geriaters. Je nach Behandlungsumgebung werden verschiedene Assessment-Sets verwendet, um den gesundheitlichen Zustand des Patienten strukturiert zu evaluieren und dabei keine Details zu übersehen. Hierfür kommen Fragebögen, Tests und Skalen zum Einsatz. Die Ergebnisse werden anschließend mit den Informationen aus den klassischen Untersuchungsmethoden abgeglichen. So erhält der Geriater ein umfassendes Bild vom physischen und psychischen Zustand des Patienten. Anschließend liegt es in seinen Händen, einen ausführlichen und multiprofessionellen Therapieplan zu erstellen und dessen Umsetzung zu überwachen.

Wie sieht die Arbeit als Geriater im Sozialwerk Meiningen aus?

Wer sich für eine Zusatzweiterbildung als Geriater interessiert, ist im Sozialwerk Meiningen bestens aufgehoben. Das Geriatrische Fachkrankenhaus ist ermächtigt, die entsprechende Weiterbildung anzubieten. Jährlich werden hier mehr als 2.000 Patienten behandelt. Hierfür ist die Klinik mit 124 Planbetten sowie 19 Plätzen in der Tagesklinik ausgestattet. Die enge Zusammenarbeit mit dem vor Ort befindlichen Helios Klinikum, das einen überregionalen Versorgungsauftrag besitzt, sichert dem Geriater einen umfassenden interdisziplinären Austausch. Die Geriatrische Fachklinik des Sozialwerk Meiningens verfügt über die Möglichkeiten, die komplette Funktionsdiagnostik im Haus zu erledigen. Dazu gehören unter anderem:

  • geriatrisches Assessment
  • nicht-invasive Kardiologie
  • Sonographie mit Duplex
  • Echokardiographie
  • Gastroskopie mit PEG
  • Schluckendoskopie
  • digitales Röntgen

Darüber hinaus zeichnet sich die Arbeit als Geriater im Sozialwerk Meiningen durch das motivierende Miteinander im erfahrenen und hochqualifizierten Team aus Ärzten, Pflegern, Physio- und Ergotherapeuten sowie Logopäden und Sozialarbeitern aus. Ein eigens geschaffener arztentlastender Dienst garantiert eine zusätzliche Unterstützung des Geriaters.

Welche Zukunftsperspektiven hat ein Geriater?

Da die deutsche Bevölkerung immer älter wird und gerade junge Menschen verstärkt aus den ländlichen Regionen fortziehen, herrscht in Bundesländern wie Thüringen ein erhöhter Bedarf an Medizinern mit geriatrischer Ausbildung. In den letzten Jahren haben Geriater zunehmend an Bedeutung gewonnen – eine Situation, die sich in der nahen Zukunft voraussichtlich verschärfen wird. Dem Geriater stehen demnach nicht nur im Sozialwerk Meiningen viele Türen offen, sondern in der medizinischen Landschaft der gesamten Bundesrepublik.

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